Glockner Rush 2018

Dass es beim Planen solcher Touren mal etwas drunter und drüber geht, gehört dazu. So viel drunter und drüber wie beim Glockner-Rush gab es aber noch nie.

 

Der Glockner-Rush wurde im Rahmen einer Charity-Tour zu Gunsten des Heilpädagogischen Zentrums Ruhpolding angesetzt. Geplant war ursprünglich, binnen acht Tagen von der St. Valentinsschule Ruhpolding auf den Gipfel des Großglockners zu laufen und wieder zurück. Und das ohne externe Hilfe. Zusammen mit Reini, welcher ja letztes Jahr schon beim Großvenediger mit dabei war. Nachdem die Grundplanung abgeschlossen war, kam gleich mal die erste Änderung: viele Pensionen waren schon ausgebucht, Hütten noch geschlossen. Also Neustart der Planung...

Start war dann für den 08.06.2018 gesetzt. Leider machte hier das Wetter einen Strich durch die Rechnung, so dass wir den Start auf den 11.06. verschieben mussten. Um aber den Zeitplan mit der Schule einhalten zu können, konnten wir unmöglich zum Glockner laufen. Also der kurzfristige Wechsel auf´s Bike und los ging's.

Irgendwie ist es schon Standard bei solchen Touren, dass Gegenwind einfach dazu gehört. Warum also nicht auch beim Glockner-Rush. 139 Kilometer und 3100 Höhenmeter waren es von Ruhpolding bis Heiligenblut. Und immer mit Gegenwind. Dafür aber größtenteils mit Sonne. 

Der Start zum Glockner laufender
Weise begann dann leider gleich wieder mit einer Änderung: Reini hatte Probleme mit dem Magen und konnte  nicht starten. Also wurde kurzfristig auf eine Solo-Besteigung gewechselt. 

Sehr überrascht war ich, dass ich mich, trotz des wenigen Bike-Trainings, vom Vortag 100%ig erholt hatte. Ursprünglich wollte mich ja Reini begleiten. Leider musste er mir schweren Herzens wegen eines Magen-Virus absagen. Von Anfang an konnte ich ein sehr gutes Tempo machen. Auch das Wetter war sehr gut für eine Solo-Besteigung. Nur in den höheren Lagen war es zwar windig aber sonnig. 

Nach gut 1600 Höhenmetern Laufen erreichte ich Zwischenziel Nr.1, die Salm-Hütte. Hier kurz was essen und den Trinkbeutel wieder füllen. Dann ging es weiter zum Zwischenziel Nr.2, die Adlersruhe auf  3454m. Geplant war dort nochmal ein kurzer Stop bevor es an die Kletterei zum Gipfel des Großglockners auf 3798m, dem höchsten Berg Österreichs, geht. 

Gut kam ich voran, nur im Westen baute sich langsam schlechtes Wetter auf, welches direkt auf mich zu kam. 

Zwar war ich schnell unterwegs, aber das Wetter zog sich zu schnell zu. Auf knapp 3400m dann der Entschluss: Abbruch. Das Wetter machte mir einen Strich durch den Rush. Nebel mit Sichtweiten um die 10 Meter, Sturm und Regen mit Hagel machten eine Solo-Besteigung unmöglich. Also wieder Retour nach Heiligenblut. Die Entscheidung schmerzte natürlich sehr, war aber die einzig sinnvolle Entscheidung, die getroffen werden konnte. Viel Regen und Gewitter begleiteten mich im Abstieg. Bei solchen Bedingungen hat man auf dem Glockner nichts verloren. Und Solo schon gleich gar nicht.

Der Tag drauf galt dann der Erholung und Regeneration. Dem Körper die Chance geben wieder fit für die Rückreise zu werden.

Zum Start der Rückreise dann wie gewohnt Sturm. Zusätzlich kamen in den höheren Regionen des Glocknerpasses noch eisige Winde dazu. Perfekt also. Wegen des Sturms habe ich dann die Tagesetappe etwas verkürzt. Ursprünglich wollte ich bis Lofer biken. Der Gegenwind aber machte das nicht wirklich interessant. Und so wurde spontan Zell am See Ende von Tag vier.

Die letzte Etappe bis zur St. Valentinsschule ging dann sehr schnell über die Bühne. Gut 80 Kilometer und 750 Höhenmeter waren es noch bis zum Ziel.

 

Auch wenn ich den Glockner selber nicht erreicht habe, die Tour war es alleine schon für die Kinder der St. Valentinsschule Ruhpolding wert. Den Rush werd' ich bestimmt wiederholen. Muß ja gemacht werden... ;-)


Diashow zum Glockner-Rush