Großvenediger 2017

mit "Reini"

Es war die erste Tour dieser Art, die nicht von der Haustüre aus gestartet und beendet wurde. Statt dessen war es die St.-Valentins-Schule Ruhpolding, welche als Start und Ziel der Großvenediger-Tour diente. Und das nicht ohne Grund. Die Tour hatte einen Charity-Hintergrund...

Der Start war, wie so oft bei solchen Touren, sehr verregnet. Bis zum ersten Etappenziel Neukirchen am Großvenediger waren es 110 Kilometer und gleich mal 1200 Höhenmeter zum Einstieg. Und das alles bei teilweise heftigen Regenschauern. Gut neun Stunden benötigte ich für diese Distanz. Aber am Abend war noch keine Zeit zum Ausruhen. Da der Regen teils so heftig war, ging es in den Packtaschen nass ein. Ein perfekter Start also... ;-)

Aber es sollte sich bessern. Für den zweiten Tag war dann bereits Wetterbesserung in Sicht. 

Kurzfristig hat sich "Reini" dazu entschlossen, das Charity-Projekt zu unterstützen und mit auf den Großvenediger zu gehen. Reini war bereits wenige Tage zuvor im Rahmen von "Venediger Rush" am Berg, musste aber wegen schlechter Sicht auf 3200 Metern abbrechen. 

 

Ursprünglich wollten wir an der Verladestation zur Kürsinger Hütte biwakieren, aber das wechselnde Wetter hat uns dann doch überredet, die Hütte als Zwischenstation zu nutzen. Der Aufstieg war trotz 10 Meter Sicht gut zu finden.

Der zweite Tag am Berg sollte aber einer der schönsten Hochtourentage werden, die ich je hatte. Bereits zum Start gegen 06:00 morgens keine Wolke am Himmel. Die kurze Abfahrt von der Hütte zum Gletscher war vielversprechend. Sehr griffiger Firn. Auch die ersten Meter Spuren waren sehr einfach.

 

Die Regentage zuvor brachten guten frischen Pulverschnee. Und da zwischen den Regentagen und unserem Aufstieg nur wenig Zeit vergangen war, war der Schnee noch nicht gebunden. 

Gut 3,5 Stunden brauchten wir bis zum Gipfel. Teils mit starkem und kaltem Sturm in der Venediger-scharte. Gegen 10:30 hatten wir es dann geschafft, der Gipfel war erreicht. Und zu unserer absoluten Überraschung waren wir ganz alleine. Keine Wolke am Himmel. Auch der Sturm legte sich am Gipfel. Einfach nur ein Traum für eine Hochtour. Da darf man dann auch mal etwas länger bleiben. 

 

Dann ging es wieder in Richtung Tal...

"Soichane Verhäldnissa hosd wenn übahaubd oamoi in zehn Johr..."* meinte im Tal ein örtlicher Bergführer. Pulverschnee und Firn vom Gipfelkreuz bis zum Schiabschnallen. Genial. Normal hat man immer eine "schlechte" Schneeschicht irgendwo mit Eis oder Bruchharsch. Aber bei der Abfahrt ins Tal alles nur vom Feinsten. 

* "Solche Verhältinsse hast Du, wenn überhaupt, einmal in zehn Jahren... " ;-)

Im Tal dann trennten sich wieder unsere Wege. Reini fuhr wieder nach Hause, ich zum Campingplatz. An dieser Stelle ein herzliches "Vergelts Gott" an Reini für die Unterstützung am Berg. Die war Gold wert...

Der vierte Tag war dann wieder mit Radeln verplant. Sonne und alles trocken. Endlich! So macht radeln Spass. Als Ziel war Kössen geplant, welches ich auch ohne Probleme erreichte. 

Am fünften Tag ging es dann zurück zur Schule. Dort fand am Freitag ein Sportfest statt, bei dem die Schülerinnen und Schüler des HPZ ihre sportlichen Leistungen zeigen durften. Man muss hierzu wissen, dass das Heilpädagogische Zentrum in Ruhpolding mit geistig behinderten Kindern arbeitet.

Gut 35 Kilometer waren es bis zur Schule. Und dort bekam ich einen Empfang, der unter die Haut ging. Unzählige Schüler, Eltern, Lehrer, Betreuer und Besucher des Sportfestes klatschten und jubelten. Ein sehr schöner Abschluss für die Charity-Tour. 

Aber es ging ja nicht nur einfach darum auf den Großvenediger zu kommen und wieder zurück. Es sollten auch möglichst viele Spenden für die Kinder gesammelt werden. Wie viel gespendet wurde werde ich dann in der Rubrik "Benefiz Projekte / St. Valentinsschule Ruhpolding" veröffentlichen.


Dia-Show zur Großvenediger-Tour