Die Idee, von Rosenheim zum Vatikan zu radeln, hatten Karl und ich schon 2009. Im September 2010 ging es dann auch los. 14 Tage, über 1200 Kilometer und fast 7000 Höhenmeter lagen vor uns.
Von Rosenheim aus ging es zunächst durch das Inntal nach Innsbruck, um vom dort aus die erste Gebirgskette zu überqueren. Der Brenner ging aber viel leichter als gedacht. Gut fünf Stunden bergauf bis zur Grenze. Kaum in Italien angekommen rollten wir gemütlich in Richtung Süden. Ab der Grenze immer auf einen separaten Radweg, der auf der alten Bahnlinie angelegt wurde.
Geplant hatten wir die Tour nur bis zur Höhe des Gardasees. Wir wollten es uns offen lassen, ob wir die klassische Route nach Rom, über Florenz und Siena, fahren, oder ob wir am Meer entlang weiter radlen sollten. Da die klassische Route sehr hügelig ist, entschlossen wir uns doch für die Meer-Route. Und es war die richtige Entscheidung.
Nach dem wir die Po-Ebene hinter uns gelassen hatten, wartete die zweite Gebirgskette auf uns: Der Apennin. Sieben Stunden nur bergauf bis zum höchsten Punkt der Reise, dem Passo delle Radici. Ab diesem Punkt ging es über 1600 Meter nur bergab, bis wir über Pisa das Meer erreichten. Eine erste kleine Belohnung für die Strapazen in der Po-Ebene und dem Apennin. Auf einem Campingplatz bei Livorno machten wir dann auch einen Tag Pause.
Gut erholt ging es weiter in Richtung Rom. Primär an der SS1 entlang, aber auch oft ins Landesinnere. Überrascht waren wir aber über die zahlreichen Radwege. So konnten wir auch mal etwas abseits vom Verkehr radlen.
Endspurt nach Rom...
Die letzten 300 Kilometer führten uns immer wieder weg vom Meer ins Landesinnere. Ehrlich gesagt war es uns aber auch recht, etwas abseits vom Verkehr zu fahren. Zwar war es länger und hügeliger, aber auch ruhiger. Langsam aber sicher rollten wir vor die Tore Roms.
Rom selber erreichten wir von Westen her. Teilweise machten uns während der ganze Reise Temperaturen bis zu 32 Grad und viel Sonne zu schaffen.
Etwas, was uns große Bauchschmerzen bereitete, war der Verkehr in Rom selber. Bis jetzt sind wir ohne größere Probleme durch gekommen. Aber Rom ist ja doch auch für viel Verkehr bekannt. Und die Italiener können ja auch manchmal etwas rücksichtslos fahren.
Um so größer dann aber die Überraschung, dass wir bis zum Vatikan fast keinen Verkehr hatten. Es war uns sogar möglich bis auf den Petersplatz zu radeln. Und das war eigentlich wegen der Sicherheitslage nicht möglich.
Natürlich gibt es immer viel zu erzählen von solchen Reisen. Alles kann und will ich aber hier nicht schreiben.
Für uns ging mit dem Erreichen des Vatikans eine richtig schöne Radtour zu Ende, von der wir gerne immer wieder erzählen...